12. Dezember 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Reinhard Grindel hat am Montag Jugendstrafgefangene der bayerischen Justizvollzugsanstalt Neuburg-Herrenwörth getroffen. Der 27-malige Nationalspieler Wolfgang Dremmler, der Bayerische Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback und Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes, begleiteten den DFB-Präsidenten bei seinem zweistündigen JVA-Besuch an der Donau. Der DFB und die Sepp-Herberger-Stiftung betreiben seit 2008 die Initiative „Anstoß für ein neues Leben“, die aktuell in 17 JVAs und in neun Bundesländern stattfindet.
„Jeder hat eine zweite Chance verdient. Der Fußball kann einen Beitrag leisten für einen Neuanfang außerhalb der Gefängnismauern“, sagte Reinhard Grindel nach einem Rundgang in Neuburg, wo derzeit 159 junge Strafgefangene einsitzen. Die längste Haftdauer in Neuburg beträgt drei Jahre, das Durchschnittsalter liegt bei 18,5 Jahren. „Resozialisierung heißt ja eben nicht, dass man in das Umfeld zurückkehrt, aus dem man kommt. Stattdessen geht es für viele Gefangene um ein neues Umfeld. Dazu leistet die Initiative Anstoß einen großartigen Beitrag. Wer hier einen Trainer- oder Schiedsrichterschein erwirbt, wird nach der Haft in vielen Vereinen willkommen geheißen.“
Nach dem Besuch der Ausbildungsstätten leitete Wolfgang Dremmler eine Trainingseinheit für 14 Gefangene. Mit „Anstoß für ein neues Leben“, einer 2008 gestarteten Initiative, begleitet die DFB-Stiftung Sepp Herberger Jugendstrafgefangene auf ihrem schwierigen Weg zurück in die Gesellschaft. Kooperationspartner sind die beteiligten Justizministerien, die Bundesagentur für Arbeit sowie die jeweiligen DFB-Landesverbände. Zum Programm gehören die Ausbildung zum Trainer oder Schiedsrichter, eine Berufsberatung sowie auch gewalt- und drogenpräventive Schulungen.
Das Engagement in Haftanstalten ist die am längsten stehende Säule der 1977 gegründeten Stiftung. Sepp Herberger selbst hatte das Bemühen begonnen, als er 1970 die JVA Bruchsal besuchte.