Fußball-Wochenende für Schädel-Hirn-verletzte Menschen in der Sportschule Schöneck
24. August 2016 Zurück zur Artikelübersicht »

Am vergangenen Wochenende fand in der Sportschule Schöneck (Karlsruhe) zum fünften Mal ein Fußball-Workshop für Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen statt. Aus ganz Deutschland folgten rund drei Dutzend fußballbegeisterte Frauen und Männer der Einladung der Sepp-Herberger-Stiftung und der ZNS – Hannelore-Kohl-Stiftung, um in der Sportschule des Badischen Fußballverbandes ein ereignisreiches Wochenende zu verbringen. Dabei wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei unterschiedlichen Workshops umfassend begleitet.

Gemeinsam am Ball beim Fußball-Workshop in der Sportschule Schöneck

Gemeinsam am Ball beim Fußball-Workshop in der Sportschule Schöneck

Seit ihrer Gründung im Jahr 1983 engagiert sich die ZNS – Hannelore-Kohl-Stiftung für Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen. Rund 270.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr eine derartige Verletzung. Bei einem Unfall im Haushalt, im Verkehr, beim Sport oder am Arbeitsplatz. Knapp die Hälfte der Unfallopfer ist jünger als 25 Jahre. Viele, der durch die Hannelore-Kohl-Stiftung unterstützten Menschen, sind Fußballbegeistert: „Der Fußball zählt auch bei Menschen mit einem Handicap zu den populärsten Sportarten. Im Mittelpunkt unserer Veranstaltung stehen nicht der Leistungsgedanke, sondern Spaß, Teamgeist und Fairplay“, betont Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore-Kohl-Stiftung. Bei einer Schädel-Hirn-Verletzung ist das zentrale Nervensystem (ZNS) beeinflusst, häufig sind die Betroffenen körperlich beeinträchtigt, haben cerebrale Bewegungsstörungen, Arme oder Beine sind gelähmt. Auch Störungen des Sprachzentrums sind möglich.

Ziel der Veranstaltung: Zugang in Fußballvereine ermöglichen

Seit dem Jahr 2012 veranstaltet die Stiftung zusammen mit der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes einmal jährlich ein Fußball-Wochenende. „Wieder einmal zeigte sich, wie wichtig es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist, unabhängig von den erworbenen Behinderungen und dem derzeitigen Leistungsstand aktiv Fußball spielen zu können“, so Lüngen.

Ein wichtiges Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es neue Perspektiven für die Sportlerinnen und Sportler zu eröffnen. „Die Spielerinnen und Spieler auf ihren Wunsch hin in Fußballvereine zu integrieren, ist eine wichtige Aufgabe, die in den DFB-Landesverbänden durch die Inklusionsbeauftragten unterstützt wird“, sagt Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der Sepp-Herberger-Stiftung. „Das Engagement im CP-Fußball ist uns sehr wichtig. Es freut uns daher besonders, dass wir in diesem Jahr bereits zum fünften Mal ein solches Wochenende veranstalten konnten“, so Watzke weiter. In Karlsruhe standen unterschiedliche Spiel- und Trainingsformen ebenso auf dem Programm wie Gesprächskreise und Tai Chi Chuan-Entspannungsangebote.