10. März 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Im Jahr 2012 wurde die Inklusionsinitiative der Sepp-Herberger-Stiftung zur Förderung von Fußballerinnen und Fußballern mit Behinderung ins Leben gerufen. Seither hat sich viel bewegt. Vergangenes Wochenende trafen sich die Inklusionsbeauftragten der Landesverbände des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und verschiedene Gast-Referenten in Bremen, um sich über die Entwicklung des Pilotprojektes auszutauschen.
Inklusion bedeutet ,,Teilhabe“ – und ist das Gegenteil von Ausgrenzung. Wenn jeder Mensch – mit oder ohne Behinderung – in allen Lebensbereichen dabei sein kann – ob in der Nachbarschaft, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Sportverein – dann kann man von einer gelungenen Inklusion sprechen. Auch in Bezug auf die Inklusionsinitiative der DFB-Stiftung Sepp Herberger spricht Wolfgang Watzke, Geschäftsführer der Stiftung, von einem Langzeitprojekt: ,,Wir sind auf einem guten Weg, doch es steht außer Frage, dass die Entwicklung Zeit braucht. 15, 20 Jahre werden wir sicherlich noch benötigen, da die Endversion voraussetzt, dass Inklusion in der Gesellschaft selbst kein Thema mehr ist.“
Anschubfinanzierung wird verlängert
Dennoch verläuft die Initiative seit ihrem Start laut Eugen Gehlenborg schon jetzt „erfolgreicher als erwartet“. „Es gibt zahlreiche Beispiele aus der ‚Fußballfamilie‘, die uns ermutigen und zeigen, dass die Einbindung von Menschen mit Behinderung in die Vereinsstrukturen möglich ist“, so der DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik. Eine aktuelle Umfrage im Bayerischen Fußball-Verband zeigt, dass sich im größten DFB-Landesverband mehr als 470 Fußballvereine für Menschen mit Behinderungen engagieren.
Um an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen, verkündete Eugen Gehlenborg die Verlängerung der Anschubfinanzierung, die jedem DFB-Landesverband zu Gute kommt. „Wir werden auch über das Jahr 2015 hinaus die DFB-Landesverbände mit finanziellen Zuwendungen bei der Beschäftigung der Inklusionsbeauftragten unterstützen“, so Gehlenborg, der dem Vorstand der Stiftung vorsitzt. „Ihr alle öffnet Türen, die Lebensfreude wecken“, bestärkte er die Inklusionsbeauftragten in ihrem Engagement: ,,Fußball ist Lebensfreude.“
Inklusiv am Ball – Stiftung initiiert Webseite „FussballFreunde.de“
Neben den bereits bestehenden Aktionen, wie der Blindenfußball-Bundesliga, der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen, dem Amputierten-Fußball und dem CP-Fußball, wurde in Bremen vor allem über eine geplante Internetseite gesprochen. Die Webseite ,,fussballfreunde.de“ soll im Laufe dieses Jahres realisiert werden und künftig eine zentrale Plattform für den Behindertenfußball im Internet sein. Inhaltlich mitentwickelt wird der Auftritt durch den SV Werder Bremen.
Viele Initiativen setzen sich für den Abbau von Barrieren ein
Komplettiert wurden die drei Tage in der Hansestadt durch interessante Gastbeiträge. So von Michael Arends vom CSR-Management des SV Werder Bremen, Erol Celik von der Aktion Mensch, Wilfried Hautop von den Bremer Werkstätten Martinshof sowie Kristine Gramkow vom Deutschen Behindertensportverband (DBS), die weitere Gedankenanstöße zum Thema Inklusion beitrugen.
Die Ziele gemeinsam angehen
Norbert Wetzelaer, der bei der Stiftung der Ansprechpartner für die Inklusionsbeauftragten ist, bilanziert: ,,Die Arbeitsfelder der Inklusionsbeauftragten sind in den letzten Jahren umfangreicher geworden. Das konnte man an den Berichten der Teilnehmer nachvollziehen. Jetzt geht es darum, die verschiedenen Stärken zu bündeln und gemeinsame Ziele anzugehen.“ In den nächsten Monaten werden die inklusiven Bemühungen weitergehen. Für den Fußball. Für die Menschen.