Neuwied gewinnt 2. Turnier für integrative Fußball-Mannschaften – Sieg für die Inklusion
24. September 2014 Zurück zur Artikelübersicht »

Großer Jubel bei der Carl-Orff-Schule aus Neuwied. Die Mannschaft aus dem Fußballverband Rheinland gewann beim 2. integrativen Fußballturnier der DFB-Stiftung Sepp Herberger den Titel. Im entscheidenden Spiel der Bestengruppe siegte der Titelverteidiger in der Karlsruher Sportschule Schöneck 5:4 gegen das Team Leipzig, das als Tabellenführer vorher noch auf Titelkurs lag. Dritter wurde Marktheidenfeld 2 aus Bayern.

Das siegreiche Team aus Neuwied mit DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann (r.) und Tobias Wrzesinski (l.)

Das siegreiche Team aus Neuwied mit DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann (r.) und Tobias Wrzesinski (l.)

„Fußball ist eine tolle Sache, gerade wenn man sich dabei begegnet und zusammen Zeit verbringt“, sagte DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann, als Präsident des Badischen Fußballverbandes Gastgeber des Turniers. Zusammen mit Tobias Wrzesinski, dem stellvertretenden Geschäftsführer der DFB-Stiftung Sepp Herberger, nahm er die Siegerehrung vor. Für alle teilnehmenden Teams gab es einen Pokal, Medaillen und T-Shirts. Wrzesinski betonte: „Das Turnier in seiner zweiten Auflage ist ein weiterer Schritt der Stiftung, behinderte und nicht-behinderte Sportler zusammenzubringen. Wir würden uns wünschen, dass sich die Mannschaften zukünftig flächendeckend über den Spielbetrieb in ihren Landesverbänden qualifizieren, wie es in einigen Verbänden bereits der Fall ist.“

Als „Mannschaft der Woche“ wurden die Fußballfreunde Hermannsburg aus Bremen ausgezeichnet. Die Mannschaft fiel im Turnierverlauf durch tollen Zusammenhalt und ein vorbildliches Miteinander auf. So wurde Jonas, ein Spieler mit Down-Syndrom, trotz körperlichen Nachteils regelmäßig eingesetzt und auf dem Platz von einem Betreuer unterstützt.

In diesem Geist der Inklusion stand das viertägige Turnier. Die 13 Mannschaften bestanden aus behinderten und nicht-behinderten Mädchen und Jungen zwischen 10 und 15 Jahren. Während der Spiele standen immer mindestens zwei Sportler mit Handicap auf dem Platz.

Buntes Rahmenprogramm

Zwischen den Spielen wurde den rund 80 Sportlern sowie deren Lehrern und Betreuern ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten. Am Dienstag wurden im Klettergarten an der Sportschule Höhentauglichkeit und Koordination getestet, beim Grillfest im Anschluss konnten die verbrannten Kalorien in Wurst, Spieße und Nudelsalat investiert werden.

Die Sportler sollen über den Fußball gemeinsam spielerisch Grenzen überwinden, sich kennen- und verstehen lernen. Die integrativen Teams bilden sich insbesondere aus Kooperationen zwischen Regelschulen, Förderschulen und Fußballvereinen.

Gelebte Inklusion: Der Bremer Jonas, ein Spieler mit Down-Syndrom, im Einsatz

Gelebte Inklusion: Der Bremer Jonas, ein Spieler mit Down-Syndrom, im Einsatz

Integrative Kraft des Fußballs verbindet

Die DFB-Stiftung Sepp Herberger engagiert sich seit vielen Jahren für Sportler mit geistiger und körperlicher Behinderung, so auch im Rahmen der Blindenfußball-Bundesliga und der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen. Ganz im Sinne ihres Namensgebers, der mit seiner Stiftung die integrative Kraft des Fußballs für die Gesellschaft nutzen wollte – gerade im Behindertenfußball lebt diese Idee weiter.

Die Initiative FussballFREUNDE wird gemeinsam von der Sepp-Herberger-Stiftung, Special Olympics Deutschland und weiteren Partnern umgesetzt und ist die große Chance, die vielfältigen individuellen Bemühungen und Projekte der Fußballfamilie zur Integration behinderter Kinder und Jugendlicher zusammenzuführen. Dabei ist die Art der Behinderung egal: geistig-behinderte Kinder und Jugendliche, gehörlose Sportler, Kinder und Jugendliche mit Amputationen – alle die mögen, sollen im Fußballverein Sport treiben können.

Tolles Miteinander beim Turnier für integrative Fußball-Mannschaften

Tolles Miteinander beim Turnier für integrative Fußball-Mannschaften