25. August 2014 | Zurück zur Artikelübersicht » |
In Birlinghoven dabei – Vize-Weltmeister Wolfgang Weber (r.)
„Sport und Musik hilft Kindern“ – unter diesem Motto fand in Birlinghoven, einem Stadtteil von St. Augustin bei Bonn, am Samstag zum siebten Mal eine Benefiz-Veranstaltung statt. Mehr als 240 fußballbegeisterte Kinder aus den Altersgruppen der F-, E- und D-Junioren waren auf dem Ascheplatz des SV Birlinghoven am Ball. Die Sepp-Herberger-Stiftung wurde vor Ort durch Vize-Weltmeister Wolfgang Weber und den früheren Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel vertreten.
Seit dem Jahr 2000 organisiert Karl-Heinz Lichtenberg dieses Fußballturnier für den guten Zweck. In diesem Jahr fand die Veranstaltung zugunsten der Ronald McDonald Oase St. Augustin, der Jugendabteilung des SV Birlinghoven sowie des Jugendzentrums HOTTI unter der Schirmherrschaft von Bundesliga-Profi Axel Bellinghausen und der Schauspielerin Daniela Schwerdt statt. Hauptberuflich ist der umtriebige Rheinländer Lichtenberg in der Justizvollzugsanstalt Siegburg tätig. Ihm ist es wichtig, in die Abläufe der Veranstaltung auch Straftäter einzubinden, um sie so bei ihrer Resozialisierung zu unterstützen. „In diesem Jahr sind 25 aktuelle und ehemalige Inhaftierte mit dabei“, sagt er. „Sie betreuen Infostände und bringen sich aktiv in die Abläufe ein.“
Dieses besondere Engagement unterstützt auch die Sepp-Herberger-Stiftung. Die 1977 errichtete Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes bemüht sich seit ihrer Gründung besonders für die Resozialisierung von Straftätern, ganz so, wie es sich Sepp Herberger einst selbst wünschte. „Das Engagement für Strafgefangene geht unmittelbar auf Sepp Herberger selbst zurück. Er war es, der bereits 1970 eine Haftanstalt besuchte und sich dieses Bemühen zur Lebensaufgabe machte“, betont Tobias Wrzesinski, stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung. „Diese Tradition pflegen wir bis heute mit Hilfe zahlreicher prominenter Unterstützer fort.“
Wolfgang Weber: „Herberger war ein ganz besonderer Trainer!“
In Birlinghoven dabei – Wolfgang Weber (r.)
Einer, der Sepp Herberger selbst noch kannte, kam am Samstag mit nach Birlinghoven. Der frühere FC-Profi Weber bestritt insgesamt 53 A-Länderspiele und wurde 1966 in England mit der deutschen Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. „Meine ersten drei Länderspiele bestritt ich 1964 unter Bundestrainer Sepp Herberger“, sagt der ehemalige Verteidiger. „Er war ein ganz besonderer Trainer, einer zu dem wir aufschauten.“ Das Turnier-Geschehen verfolgte der frühere Scout des 1. FC Köln aufmerksam und gab den Kindern Tipps und Hinweise. „Du müsst früher dem Ball entgegen kommen“, riet er dem neunjährigen Max, der den Hinweis des erfahrenen Bundesliga-Spielers gerne annahm. Weber ist häufig bei Amateur- und Jugendspielen mit dabei. Seit Jahren engagiert er sich für die Sportvereinigung Porz in Köln.
Bei der Siegerehrung weilte Weber bereits in der Domstadt, um das Spiel seines „FC“ gegen den Hamburger SV (0:0) auf der Tribüne zu verfolgen. Dr. Klaus Kinkel vertrat die Sepp-Herberger-Stiftung und übergab Bälle und Präsente an die beteiligten Kinder. Der frühere Bundesaußenminister ist stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der ältesten deutschen Fußball-Stiftung und lebt in St. Augustin.
Zusammen mit Schirmherrin Daniela Schwerdt bei der Siegerehrung dabei – Dr. Klaus Kinkel