29. August 2013 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Seit ihrer Gründung im Jahr 1983 engagiert sich die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Menschen mit Schädelhirnverletzungen. Rund 270.000 Menschen erleiden in Deutschland jedes Jahr eine derartige Verletzung. Bei einem Unfall im Haushalt, im Verkehr, beim Sport oder am Arbeitsplatz. Knapp die Hälfte der Unfallopfer ist jünger als 25 Jahre. Viele, der durch die Hannelore-Kohl-Stiftung unterstützten Menschen sind Fußballbegeistert: „Der Fußball zählt auch bei Menschen mit einem Handicap zu den populärsten Sportarten. Im Mittelpunkt unserer Veranstaltung stand nicht der Leistungsgedanke, sondern Spaß, Teamgeist und Fairplay“, betont Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. Seit ihrer Gründung hat die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung bisher mehr als 600 Projekte mit zusammen rund 29 Millionen Euro unterstützt. Bei einer Schädelhirnverletzung ist das zentrale Nervensystem (ZNS) beeinflusst, häufig sind die Betroffenen körperlich beeinträchtigt, haben cerebrale Bewegungsstörungen, Arme oder Beine sind gelähmt. Auch Störungen des Sprachzentrums sind möglich.
Horst Eckel bei Eröffnung mit dabei
Zur Eröffnung des Workshops kam mit Horst Eckel ein „echter“ Weltmeister. Der 81-Jährige begrüßte gemeinsam mit DFB-Vizepräsident Dr. Hans-Dieter Drewitz, dem Hausherrn der Sportschule, die Gäste. Eckel erzählte dabei auch über das „Wunder von Bern“. Auf seinen größten Erfolg angesprochen, sagte er: „Wir waren keine Helden, sondern ganz normale Menschen“. In Edenkoben nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an verschiedenen Workshops teil. Trainer des Südwestdeutschen Fußballverbandes leiteten Fußballtrainingseinheiten. Darüber hinaus wurden durch Experten der Kohl-Stiftung Beratungsgespräche zu Ängsten und Depressionen sowie Tai Chi Chuan-Entspannungskurse angeboten. Auf Einladung des 1. FC Kaiserslautern besichtigten die Sportler am Samstag den Betzenberg und das FCK-Museum.
Zum zweiten Mal führten die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung und die Sepp-Herberger-Stiftung eine gemeinsame Veranstaltung durch. Die Sepp-Herberger-Stiftung wurde 1977 errichtet und engagiert sich unter anderem mit Fußballangeboten für beeinträchtigte Menschen. Die Stiftung setzt dabei auf die integrative Kraft des Fußballs, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu den rund 26.000 Fußballvereinen zu ermöglichen. „Gemeinsam mit den Inklusionsbeauftragten in den 21 DFB-Landesverbänden bemühen wir uns, Menschen mit Behinderungen in die Organisationsstrukturen des Fußballs zu integrieren“, betont der stellvertretende Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski. „Dies gilt insbesondere auch für Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen. Hier möchten wir aktiv dazu beitragen, auch diese paralympische Fußballfacette in Deutschland zu etablieren.“ Mit Nico Zienert aus Sachsen-Anhalt ist ein Teilnehmer schon fest in eine reguläre Vereinsmannschaft eingebunden. Zienert ist beim Kreisligisten SV Blau-Weiß Günthersdorf aktiv. Ein Teilnehmer des Workshops schließt sich gerade einem Verein im Fußballverband Rheinland an.