26. März 2013 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Für 15 Jugendstrafgefangene aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Zweibrücken war der 16. November 2012 ein besonderer Tag. Gemeinsam erlebten sie das Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC Energie Cottbus live im Fritz-Walter-Stadion. Vor dem Spiel lernten sie bei einer Stadionführung den Betzenberg kennen und trafen FCK-Teammanager Marco Haber und Stiftungsbotschafter Horst Eckel zu einem Gedankenaustausch.
Seit zwei Jahren engagiert sich der viermalige Deutsche Meister als Patenverein für die JVA Zweibrücken. Vor wenigen Monaten bestritt die Traditionsmannschaft des Fußballclubs mit früheren Stars wie Rathino, Oliver Schäfer und FCK-Vorstand Stefan Kuntz eine Partie innerhalb der Gefängnismauern. Auch Marco Haber war damals mit dabei: „Wir haben dort sehr gute Fußballer getroffen und am Ende die Jugendlichen spontan zu einem Besuch bei einem Heimspiel eingeladen.“ Gestern löste der Traditionsverein nun sein Versprechen ein. Gemeinsam mit Haber begrüßte Horst Eckel die Jugendlichen im Fritz-Walter-Stadion. Der Weltmeister von 1954 hat als Stiftungsbotschafter weit über 100 Justizvollzugsanstalten in ganz Deutschland besucht: „Die Einladung auf den Betzenberg finde ich großartig. Von einer solchen Aktion habe ich noch nie etwas gehört“, sagt Eckel. „Es ist schön, dass mein Heimatverein so die Arbeit der Sepp-Herberger-Stiftung unterstützt.“
Die Jugendlichen nehmen in der JVA Zweibrücken an der Initiative „Anstoß für ein neues Leben“ teil. Gemeinsam mit dem Justizministerium, den drei Justizvollzugs- und Jugendstrafanstalten, der Bundesagentur für Arbeit und den beiden Fußballverbänden hat es sich die älteste deutsche Fußballstiftung dabei in Rheinland-Pfalz zum Ziel gesetzt, Jugendstrafgefangenen über den Fußballsport einen neuen Lebensweg zu eröffnen. Neben dem aktiven Sporttreiben stehen dazu verschiedene Aus- und Fortbildungsangebote in den Kategorien „Fußball“, „Arbeit / Beruf“ und „Soziales“ zur Verfügung. Die Initiative läuft zudem in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.
Weitere Informationen zum Anstoß-Projekt