01. Juni 2012 | Zurück zur Artikelübersicht » |
„Voy, voy, voy“ schallte es über den Platz. Das ist Spanisch, bedeutet „ich komme“ und ist ein wichtiges Verständigungselement im Blindenfußball. Ein solches Training unter besonderen Bedingungen erlebte die C-Jugend von „Anpfiff ins Leben“ und der SG Heidelberg-Kirchheim am Dienstag. Otfried Morin, Trainer der Blindenfußballmannschaft der Eintracht Braunschweig, leitete das Training. Mit ihm kam Cengiz Dinc, deutscher Nationalspieler im Blindenfußball, nach Heidelberg.
Zusammen vermittelten sie den Spielern der C-Jugend einen Eindruck davon, was es heißt, als Blinder oder Sehbehinderter professionell Fußball zu spielen. Zunächst lernten die jungen Fußballer einige Grundübungen und simulierten dabei eine Sehbehinderung mittels einer Augenbinde. Später spielten sie sogar in zwei Mannschaften gegeneinander – dabei waren sie zur Orientierung angewiesen auf einen mit Rasseln gefüllten Ball sowie die Kommandos von Mitspielern auf dem Platz, am Spielfeldrand und hinter dem Tor. „Am Anfang konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie das funktionieren kann. Aber man hört die Rasseln im Ball gut und das Passspiel hat super geklappt“, erzählt Frane, 13 Jahre. Otfried Morin und Cengiz Dinc waren begeistert, wie gut die Jungs mitgemacht haben. Sie lobten die Jugendlichen beim Teammeeting nach dem Spiel. Dominik Beringer, Projektassistent der BLINDENFUSSBALL–Bundesliga, sagt: „Das Training ist bei den Jungs offensichtlich gut angekommen. Es wurden Berührungsängste abgebaut. Ich freue mich auf den Blindenfußball-Spieltag am Samstag!“
Erstmals kooperieren „Anpfiff ins Leben“ und die Sepp-Herberger-Stiftung
Das Training bei „Anpfiff ins Leben“ und der SG Heidelberg-Kirchheim war eine Einstimmung auf den Spieltag der BLINDENFUSSBALL-Bundesliga am Samstag, 16. Juni 2012, in Heidelberg (10 – 18 Uhr, Universitätsplatz). Bei dieser Veranstaltung helfen 14 Fußballer der C-Jugend ehrenamtlich bei der Durchführung des Spieltages und werden beim Einlagespiel in der Pause mitmachen. Organisiert wird die europaweit einzigartige Spielrunde für blinde und sehbehinderte Menschen unter anderem von der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes. Mit dem besonderen Fußballtraining kooperierten nun erstmals die Sepp-Herberger-Stiftung und der Verein „Anpfiff ins Leben“. „Damit haben zwei starke Partner zusammengefunden. Ich kann mir gut vorstellen, künftig weitere gemeinsame Projekte zu realisieren“, freut sich Anton Nagl, 1. Vorsitzender von „Anpfiff ins Leben“. „Anpfiff ins Leben“ möchte mit Projekten wie diesem die sozialen Kompetenzen der Jugendlichen stärken, Verständnis für andere Lebensumstände wecken und Toleranz aufbauen.
Weitere Informationen unter www.anpfiff-ins-leben.de.