„Eine besondere Auszeichnung unserer Jugendarbeit!“
08. Februar 2011 Zurück zur Artikelübersicht »

Jährlich zeichnet die Sepp-Herberger-Stiftung auf Vorschlag der DFB-Landesverbände Fußballvereine aus, die sich besonders im Jugendbereich engagieren. Im Jahr 2010 erhielten so rund 120 Vereine die Sepp-Herberger-Urkunde. Einer davon ist der SV Viktoria Herxheim aus Rheinland-Pfalz. Ein Bericht über die Jugendarbeit des Sportvereins und die besondere Rolle des Frauen- und Mädchenfußballs.

Herxheim in der Südpfalz. Landidylle in der „Pfälzischen Toskana“. 1913 wurde hier der SV Viktoria gegründet. Der Sportverein hat heute rund 700 Mitglieder, die in den Abteilungen Fußball und Badminton aktiv sind. Die erste Herrenmannschaft des Klubs spielt in der Fußball-Landesliga, die ersten Damen gehen in der Verbandsliga auf Torejagd. Ein besonderer Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt seit langen Jahren auf dem Jugendbereich. Bei den Junioren sind alle Altersklassen von den Bambinis bis zur A-Jugend besetzt. Manche sogar doppelt. Insgesamt sind hier rund 200 Kinder und Jugendliche aktiv. Immer wichtiger für die Nachwuchsarbeit wird der Mädchenbereich. Hier ist der Klub seit dem Jahr 1998 engagiert. Rund 100 Spielerinnen sind aktuell in den sechs Mannschaften von den U16-Juniorinnen bis zu den Bambinis am Ball. Gerade der älteste Mädchen-Jahrgang ist ein Aushängeschild – das Team kämpft zurzeit um den Aufstieg in die Regionalliga. „Mit seinen sechs Juniorinnen-Mannschaften liegt der SV Viktoria Herxheim an der Spitze in der Vorderpfalz“, informiert Karl-Heinz Eberle, der Vorsitzende des Bezirksmädchenausschusses. Eberle war es auch, der den Verein im Sommer 2010 beim Südwestdeutschen Fußballverband für die Auszeichnung mit der Sepp-Herberger-Urkunde vorschlug. „Es ist toll zu sehen, mit welcher Begeisterung die Viktoria vor allem den Mädchenfußball unterstützt“, so Eberle. „Uns war deshalb schnell klar, dass der Verein die Auszeichnung mit der Sepp-Herberger-Urkunde verdient.“

Frauenabteilung wichtig für das Vereinsgefüge

Der Frauen- und Mädchenabteilung kommt eine wichtige Rolle im Vereinsgefüge zu, wie Werner Schultz betont. Der frühere Vereinsvorsitzende ist heute noch als Abteilungsleiter engagiert. „Viele Frauen und Mädchen, die bei uns selbst aktiv Fußball gespielt haben oder noch immer spielen, übernehmen Ehrenämter in unserem Verein. Einige sind als Trainerinnen aktiv, andere helfen in der Abteilungsleitung mit.“
Nachwuchsgewinnung durch Schulkooperationen
Den weiblichen Nachwuchs gewinnt der Sportverein vor allem in Schulen. „Wir kooperieren seit einigen Jahren mit der Realschule und dem Gymnasium des Pamina-Schulzentrums sowie der Grundschule Herxheim“, berichtet Jugendvorstand Walter Jochim. Er selbst ist Lehrer am Pamina-Schulzentrum. Entsprechend gut ist der Kontakt zwischen Schule und Verein. So war es auch keine Frage, dass die Viktoria am Stiftungsprojekt „FussballFREUNDE“ teilnimmt. „Wir kooperieren seit Herbst letzten Jahres erfolgreich mit der St. Laurentius-Förderschule“, berichtet Jochim. Alle vierzehn Tage trainieren die rund 20 „FussballFREUNDE“. Im Winter in der Schulsporthalle, im Sommer auf dem Vereinsgelände. Die Spieler kommen aus den Klassen 4 – 7. Die Anzahl behinderter und nicht-behinderter Teilnehmer hält sich die Waage. „Mit der integrativen Mannschaft wollen wir vor allen Dingen das soziale Engagement unseres Vereins weiter stärken und die teilnehmenden Spielerinnen und Spieler beim Erwerb sozialer Kompetenzen unterstützen“, betont das Vorstandsmitglied.
Ehrenplatz im Vereinslokal
Die Sepp-Herberger-Urkunde hat heute einen Ehrenplatz im Vereinslokal. Über die Auszeichnung wurde in der regionalen Presse ausführlich berichtet. Die Vereinsarbeit bekam so auch mediale Aufmerksamkeit. „Die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunde war eine besondere Auszeichnung unserer Jugendarbeit. Wir begreifen sie aber insbesondere auch als Aufforderung, nicht nachzulassen und auch in Zukunft auf unserem Weg weiterzuarbeiten“, betonen Schultz und Jochim.
Wer die beiden engagierten Vereinsfunktionäre erlebt, hat daran keinen Zweifel