Tina Theune wird Botschafterin der Sepp-Herberger-Stiftung
26. Januar 2011 Zurück zur Artikelübersicht »

Tina Theune, die ehemalige Nationaltrainerin der Frauen, wird Botschafterin der Sepp-Herberger-Stiftung. Der Stiftungsvorstand berief die Weltmeister-Trainerin von 2003 offiziell in die bereits bestehende Botschafter-Riege um Horst Eckel, Uwe Seeler, Helmut Haller und Oliver Kahn.

 „Wir freuen uns sehr, dass Tina Theune als erste Frau künftig die Themen und Projekte unserer Stiftung repräsentieren und so auch zur nachhaltigen Entwicklung unserer Ideen beitragen wird“, erklärt Karl Rothmund, der als zuständiger DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik auch Vorsitzender des Vorstands der ältesten deutschen Fußballstiftung ist.
Tina Theune wurde 1953 in Kleve geboren und war von 1996 – 2005 Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft. In dieser Zeit wurde sie mit ihrer Mannschaft drei Mal Europameister und führte das Team im Jahr 2003 zum WM-Titel. Heute ist die aus einer Pfarrersfamilie stammende Rheinländerin als Expertin für den Frauenfußball hauptamtlich beim Deutschen Fußball-Bund engagiert. Zudem ist sie in verschiedenen internationalen Gremien der FIFA sowie der UEFA aktiv. „Ich nehme die Berufung zur Repräsentantin der Sepp-Herberger-Stiftung gerne an. Ich möchte künftig die vielfältigen Aktionen der Stiftung unterstützen und damit dazu beitragen, das Stiftungsleitziel – die integrative Kraft des Fußballs für die Gesellschaft zu nutzen – lebendig zu machen“, sagt Tina Theune. „Als ehemalige, sehr erfolgreiche Nationaltrainerin passt Tina Theune sehr gut zur Sepp-Herberger-Stiftung. Als erste Frau hat sie 1985 die Fußball-Lehrerlizenz erworben. Sie ist damit sozusagen die erste ‚Enkelin des Chefs‘“, sagt Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke.
Bereits im Dezember hatte Tina Theune im Dienste der Stiftung die Frauen-Haftanstalt Frankfurt/M. besucht. Dort leitete sie eine Trainingseinheit und berichtete den Gefangenen insbesondere auch über die anstehende Frauen-Weltmeisterschaft 2011.
Wunderbare Projekte und Integrationsgeschichten rund um den Fußball – dabei geht es weniger um Medaillen und viel mehr um spannende Erlebnisse, Partnerschaften, Chancen und darum, die integrative Kraft des Fußballs für die Gesellschaft zu nutzen.
Das Wunder von Bern, den dunkelblauen Trainingsanzug, den Hut und den Regenmantel. Chef eines mitreißenden Teams und Dozent des Fußballs mit verblüffenden Erkenntnissen. Momente der Live-Reportage von Herbert Zimmermann (die ich im ersten Lebensjahr Ohr an Ohr mit meinem Vater am Radio verfolgt haben muss) und die großen Emotionen des Endspiels gegen Ungarn.
Das Engagement in der Resozialisierung von Strafgefangenen, ist eine wesentliche Säule der Stiftungsarbeit. Sie haben selbst bereits Ende des Jahres 2010 die Frauen-Strafanstalt in Frankfurt am Main besucht. Was waren Ihre Eindrücke?
Zuerst ein wenig Ungewissheit beim Betreten des gewaltigen mit meterhohem Stacheldraht gesicherten Gebäudes der JVA. Dann aber hoch motivierte junge Frauen beim Fußballtraining in der Sporthalle. Tolle Einrichtungen zur Resozialisierung. Großartige Pädagogen. Interessierte Menschen in Haft, die sich nicht scheuen, Fragen zu stellen, sich verausgaben und zuhören können
.