Deutsche Fußball-Meisterschaft der Werkstätten: Dr. Klaus Kinkel & Otto Rehhagel eröffnen 10. Auflage des Turniers
21. September 2010 Zurück zur Artikelübersicht »

Die 10. Auflage der Deutschen Fußball-Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen ist eröffnet – mit einer Feierstunde im Historischen Ratssaal der Stadt Duisburg startete am Montag die Jubiläumsauflage des Turniers. Die Stiftungskuratoren Dr. Klaus Kinkel und Otto Rehhagel waren die prominenten Gäste der Eröffnungsfeier. Die Veranstaltung läuft bis kommenden Donnerstag in der Sportschule Wedau.

„Otto, Otto“ schallte es durch den altehrwürdigen Ratssaal als das „Kind der Bundesliga“ den Raum betrat. Die mehr als 250 Werkstatt-Fußballer aus ganz Deutschland jubelten dem ehemaligen Meistertrainer und heutigen Kurator der Sepp Herberger-Stiftung zu. Bei der anschließenden Talkrunde mit dem Essener Radiomoderator Björn Schüngel berichtete Rehhagel über den sportlichen Triumph bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal und seine erfolgreichen Trainerstationen in der Fußball-Bundesliga. Auch über seine erste Trainerstation erzählte der Europameister – Anfang der 1970er-Jahre rettete er als Spielertrainer den westpfälzischen FV Rockenhausen vor dem Abstieg. „Ich stand in meinem Leben oft auf der Sonnenseite, jetzt möchte ich einiges davon zurückgeben“, begründete der 72 jährige Essener seine Motivation sich bereits seit dem Jahr 2007 für die älteste deutsche Fußballstiftung zu engagieren.Zuvor hatte der ehemalige Bundesaußenminister und Vizekanzler Dr. Klaus Kinkel in seiner Festrede auf die Wichtigkeit des Behindertensports hingewiesen. „Stiftungen und Vereine sind notwendig, um staatliches Handeln zu unterstützen. Ich bin gerade der Sepp Herberger-Stiftung sehr dankbar, dass sie sich seit Jahren so engagiert für den Behindertenfußball einsetzt. Behinderte Menschen brauchen kein Mitleid. Sie brauchen Anerkennung und genau diese können sie über den Fußball erfahren“, so der langjährige Begleiter der Veranstaltung. „Gerade der Fußball mit seiner integrativen Kraft kann zu mehr Mitmenschlichkeit beitragen“, so Dr. Kinkel weiter.
Zahlreiche Ehrengäste besuchen Feierstunde
Die zahlreichen Gäste, darunter der Duisburger Bürgermeister Manfred Osenger, der Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts, Götz Eilers, Stiftungsgeschäftsführer Wolfgang Watzke, der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, der stellvertretende Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen, Martin Berg, Karl Herold, Vizepräsident von Special Olympics Deutschland, und Stiftungskurator Karl Frewert erlebten anschließend noch einen besonderen Höhepunkt – der Auftritt der Cheerleader-Gruppe der Duisburger Werkstatt begeisterte alle Anwesenden.
Am kommenden Donnerstag wird dann um die Mittagszeit der neue Deutsche Meister im Fußball für behinderte Menschen feststehen.
Allgemeine Informationen zur Meisterschaft
Bereits seit dem Jahr 2000 veranstaltet die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen, dem Deutschen Behindertensportverband sowie Special Olympics Deutschland das Turnier. Was einst als Bundeswettbewerb Fußball begann, wird seit dem Jahr 2008 als Deutsche Fußball-Meisterschaft weitergeführt. Die Meisterschaft steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Nach dem Motto „Neuer Name – alte Ziele“ geht es aber auch nach der Umbenennung der Veranstaltung nicht allein um den sportlichen Sieg. Vielmehr sollen den 16 teilnehmenden Mannschaften, die sich zuvor auf Länderebene für ihre Teilnahme qualifiziert haben, vier unvergessliche Tage in der Sportschule Wedau ermöglicht werden. Die Wichtigkeit der Veranstaltung für die Sepp Herberger-Stiftung betont auch der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: „Für die Sepp Herberger-Stiftung hat das Turnier einen besonderen Stellenwert. Es ist das Projekt, für das im Stiftungshaushalt die meisten Mittel vorgesehen sind. Die vier September-Tage in der Sportschule Duisburg-Wedau sind für die mehr als 250 Beteiligten alljährlich unvergessliche Momente.“
Ein attraktives Rahmenprogramm ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Turnierplans. Dazu gehört in diesem Jahr unter anderem das Einlagespiel einer Turnierauswahl gegen eine Gastmannschaft von Special Olympics Frankreich. Außerdem ein gemeinsames Grillfest mit allen Beteiligten. Die Aktiven haben zudem die Möglichkeit, das DFB & McDonald’s Fußball-Abzeichen abzulegen. Ein besonderes Highlight: die Turnier-Teilnehmer besuchen das Meisterschaftsspiel MSV Duisburg gegen den FC Augsburg. Am nächsten Tag  werden dann Vertreter der beiden 2. Ligaclubs die Siegerehrung begleiten: Augsburgs Manager Andreas Rettig und sein Duisburger Pendant Tobias Willi werden gemeinsam mit Vertretern der Ausrichter die Siegerehrung vornehmen. „Wir wollen den Aktiven gerade auch mit einem interessanten Rahmenprogramm eine Abwechslung zu ihrem individuellen Lebensalltag bieten“, betont Karl Rothmund, der als DFB-Vizepräsident für Sozial- und Gesellschaftspolitik gleichzeitig auch Vorsitzender des Vorstands der Sepp Herberger-Stiftung ist
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