27. April 2010 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Um Punkt 13 Uhr öffnete sich gestern das Eingangstor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln-Ossendorf für prominenten Besuch: Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskommitees (OK) für die FIFA-Frauen Weltmeisterschaft 2011, besuchte die Teilnehmerinnen des Projekts „Anstoß für ein neues Leben“. Die Ex-Nationalspielerin leitete eine gemeinsame Trainingseinheit und nahm sich anschließend viel Zeit für persönliche Gespräche mit den jugendlichen Straftäterinnen.
Spaß und Freude bei der gemeinsamen Trainingseinheit: Das Anstoß-Team der JVA Köln
Es war ein großes „Hallo“ als Steffi Jones „ihr“ Frauen-Team der JVA wiedersah. Die OK-Präsidentin und frühere Bundesliga- spielerin engagiert sich seit Beginn des „Anstoß-Projektes“ im Jahr 2008 als Patin für die jungen Frauen und Mädchen in der JVA Köln. Bereits zum vierten Mal war Jones in Ossendorf zu Gast. Entsprechend groß war die Freude bei den jugendlichen Inhaftierten als sie ihre Projektpatin wieder trafen. Jones leitete eine gemeinsame Trainingseinheit und nahm sich anschließend viel Zeit für persönliche Gespräche mit den jungen Frauen und Mädchen. Ausführlich sprachen die insgesamt 15 Spielerinnen mit ihrem prominenten Gast über ihren Haftalltag, ihre Sorgen und Nöte. Jones hörte interessiert zu, berichtete ihren Zuhörerinnen über ihren eigenen Lebensweg und war anschließend beeindruckt von ihrem Besuch: „Die Lebensgeschichten der Mädchen sind teilweise sehr traurig. Sie haben schreckliche Fehler gemacht, verdienen aber eine zweite Chance. Ich freue mich, dass sie die Möglichkeiten, die ihnen der Fußball auch nach ihrer Haftzeit bieten kann, ergreifen wollen.“
Nahm sich viel Zeit für persönliche Gespräche mit den jugendlichen Straftäterinnen: OK-Präsidentin Steffi Jones
Als eines der zusammen sechs Anstoß-Teams trägt die Kölner Mannschaft regelmäßig Spiele gegen andere Haftanstalten aus. So waren kürzlich die Teams der JVA Heinsberg sowie der JVA Hövelhof zu Gast in der größten Vollzugsanstalt Nordrhein-Westfalens. Unter Anleitung der Sportbeamten der JVA trainiert die Mannschaft regelmäßig. „Die Spielerinnen des Projektteams werden nach bestimmten Kriterien ausgewählt. Die Akteurinnen zeichnen sich durch gutes Sozialverhalten aus und haben gute Chancen, nach ihrer Haftzeit direkt in Arbeit vermittelt zu werden“, berichtet Henry Lubritz, der Sportkoordinator der JVA Köln.
Das Treffen mit Steffi Jones war für die jungen Frauen und Mädchen ein unvergesslicher und motivierender Tag: „Danke, dass du da warst und uns nicht vergessen hast.“